
Papierherstellung Rundsieb -
Echt-Bütten-Papier.
Die traditionelle Papierherstellung an
der Rundsiebpapiermaschine beginnt in der
Rundsiebbütte, einem rostfreiem Stahlkasten, der das
Rundsieb mit Umfängen bis 260 cm und einer Breite von
130 cm aufnimmt. Der Zylinderumfang ist der begrenzende
Faktor für die herstellbaren Büttenpapier-Formate.
Aufgrund unterschiedlicher Siebstrukturen kann die
Hahnemühle FineArt veline oder gerippte Papiere
herstellen sowie Papiere mit oder ohne Wasserzeichen. Die
Hahnemühle verfügt über ca. 15
Rundsiebzylinder.
Das hochverdünnte
Faserstoff-Wasser-Gemisch wird in kombinierten Gleich- und
Gegenstromverfahren in die Bütte geführt, wobei
die Faserstoffe sich auf dem Rundsiebzylinder ablegen und
ein Faservlies ausbilden. Durch eine mit einem Nassfilz
umschlungene, auf dem Scheitelpunkt des Siebzylinders
aufliegende Zellensaugwalze wird das Faservlies in die
Nasspressenpartie geführt.
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Rahmen für Papier
schöpfen, mit Wasserzeichen
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Auf dem Rundsiebzylinder können
nicht nur echte Wasserzeichen aufgebracht sondern auch die
Bogeneinteilung des Papiers vorgenommen werden. Hierzu
werden spezielle Wickelbänder und Metallstege zur
Formatbegrenzung mit Kupferdraht auf den Siebzylinder
aufgenäht. So kann auch ein maschinengeschöpftes
Büttenpapier in Bogen mit vier echten
Büttenrändern hergestellt werden. An den
aufgenähten Formatbegrenzungen lagern sich weniger
Papierfasern ab. Durch verschiedene
Vorschubgeschwindigkeiten kann das noch feuchte Papier nach
Durchlaufen der Pressenpartie, an der vorbestimmten,
schwächeren Stelle gerissen werden. Nur ein auf diese
Weise entstandener Papierrand darf als echter
Büttenrand bezeichnet werden. Neben der Bogenproduktion
ist aber auch die Rollenproduktion, also die endlos
Papierherstellung an der Rundsiebmaschine,
möglich.
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Arbeit an der
Rundsiebmachine
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Die Doppelnasspressenpartie besteht aus
zwei hydraulisch belastbaren Walzenpaaren, die durch einen
Parallelantrieb und gemeinsamen Ober- und Unterfilz
verbunden sind. Die Papierbahn wird zur besseren
Entwässerung danach mit Infrarottrocknern schonend
erwärmt und in die Trockenpartie, die aus einer Reihe
dampfbeheizten Zylindern besteht, überführt. Durch
Spezialfilze in den ersten Trockengruppen kommen die Papiere
nicht mit den nackten Zylinderoberflächen in Kontakt
und behalten so eine hohe
Oberflächengleichmäßigkeit auf beiden
Seiten.
Die Maschinengeschwindigkeit ist mit nur
4 - 15 m/min bei einer maximalen Arbeitsbreite von ca. 126
cm vergleichsweise langsam, aber wegen der hohen
Qualitätsanforderungen an das Endprodukt unbedingt
erforderlich. Der große Flächengewichtsbereich
von 80 - 350 g/qm lässt ein breites Spektrum
unterschiedlichster Papiersorten für die Produktpalette
der Hahnemühle FineArt GmbH zu.
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